Abseilen aus luftiger Höhe: Feuerwehr trainiert den Notfall
Auf den windigen Plattformen des Aussichtsturms Langenwolschendorf wird für den Ernstfall trainiert. Darauf bereiten sich die Feuerwehrkräfte vor.
Der Wind bläst scharf, fegt dem Reporter fast die Mütze vom Kopf und macht die Arbeit der Zeulenrodaer Feuerwehrkräfte nicht unbedingt einfacher.
Am Aussichtsturm in Langenwolschendorf sind sie an dem kühlen Samstagnachmittag, 23. März, anzutreffen, um für den Ernstfall zu üben. Seile und Haken werden justiert, alles mehrfach überprüft, bis dann einer über die Brüstung steigt und sich von der Plattform des Aussichtsturms metertief abseilen lässt.
Abseilen aus luftiger Höhe: Darauf bereitet man sich vor
Absturzsicherung nennt sich das, sagt der Zeulenrodaer Wehrleiter Christian Komorowski. Es geht vor allem darum, wie sich die Einsatzkräfte im Notfall schützen, wenn sie auf oder über den Dächern der Stadt unterwegs sind. Dann zum Beispiel, wenn ein Dach gesichert werden muss, weil ein schwerer Sturm es beschädigt hat, erklärt Knut Barthold, Ortsbrandmeister aus Langenwetzendorf. Weil er Fachmann auf dem Gebiet ist und die nötigen Weiterbildungen hat, haben ihn die Zeulenrodaer Kräfte mit zur Unterstützung gebeten.
Ein weiterer Fall könnte sein, dass zu viel Schnee auf einem Dach liegt, der beseitigt werden muss, führt Knut Barthold weiter aus. Oder, wenn auf einer der Plattformen des Aussichtsturms eine Person hilflos liegt und nicht über die Treppen transportiert werden könne. Auch bei einem Brand könne es vorkommen, dass sich ein Feuerwehrmann abseilen muss, „das ist dann aber der allerletzte Weg“. Höhenrettung macht man aber nicht, stellt Komorowski klar, dafür ist die Höhenrettungsgruppe der Berufsfeuerwehr Gera zuständig.
Stundenlanges Training für die Freiwilligen
„Wir müssen alles regelmäßig üben“, erklärt Komorowski, warum er und die anderen 20 Einsatzkräfte sich an einem Samstag erst mit viel Theorie beschäftigen, um dann den Nachmittag in windiger Höhe zu verbringen. Denn es geht auch um die Sicherheit: Jeder Handgriff muss sitzen, damit er dann im Notfall fast automatisch abläuft.
Bei den normalen Treffen der Feuerwehr fehle für solche aufwändigen, vielstündigen Übungen oft die Zeit, sagt er weiter. Zumal über die Jahre immer Aufgaben für die Freiwilligen dazugekommen sind, viele Dinge auf dem Ausbildungsplan stehen. Deswegen versuche man regelmäßig auch solche Sonderübungen zu organisieren.
Wir danken dem Ausbilder Knut Barthold für die Unterstützung, betont der Zeulenrodaer Wehrleiter zum Schluss. Das gelte natürlich auch für die kostenlose Bereitstellung des Turms durch die Gemeinde Langenwolschendorf.
OTZ/23.03.2024