
Junge Führungskraft in Zeulenroda: Mit 25 schon Feuerwehr-Vize
Leon Tittel ist schon von Kindesbeinen an dabei. Das war sein Weg und das sind seine Ziele.
Leon Tittel ist mit seinen 25 Jahren einer der jüngsten Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr in der Region. Er wurde von seiner Feuerwehrcrew zum stellvertretenden Wehrführer der Stützpunktfeuerwehr Zeulenroda gewählt und wird nun für sechs Jahre seine Kraft und sein Wissen neben dem Feuerwehrchef Christian Komorowski einbringen.
Was treibt den jungen Mann aus Zeulenroda dazu, Verantwortung zu übernehmen
Im Gespräch mit ihm, wird deutlich, dass der Zeulenrodaer sich kaum bewusst ist, dass er mit seiner Verantwortung in seinen jungen Alter schon eine Art Sonderstellung einnimmt.
Fast scheint es, dass es für ihn eine Selbstverständlichkeit ist und er freut sich auf die Herausforderung.
2009, also mit 10 Jahren ist er eingetreten in die Jugendwehr in Zeulenroda. Damals lernte er erste Grundkenntnisse der Feuerwehrtechnik, das Lernen und Zusammenagieren im Team von Feuerwehrmitgliedern in seiner Freizeit machte Spaß. Heute steht er als Stellvertreter von Christian Komorowski einer 116 Personen starken Wehr vor.
Junge Führungskraft nennt ein offenes Miteinander wichtig
In seiner Selbstreflexion sieht er in seiner kameradschaftlichen Art gegenüber den anderen Feuerwehrmitglieder einen ausschlaggebenden Punkt, warum ihn die Feuerwehrleute gewählt hätten. Hinzu würde kommen, dass er für seine Kameraden bei Problemen stets ein offenes Ohr hat. Und wenn wirklich mal Herausforderungen auftreten würden, dass er versucht einen Konsens zu finden. Er versucht, einen Führungsstil zu praktizieren, der nicht autoritär wirkt, sondern die Meinungen anderer mit einbezieht.
Teamwork steht bei ihm ganz obenan
Er nennt es Teamwork, ein Stil, der bei ihm ganz obenan steht, der von den Kameraden der Wehr nachweislich geschätzt wird. Schließlich habe man ihm bei der jüngsten Wahl der Führungskräfte das Vertrauen ausgesprochen. Diese Wahl findet alle sechs Jahre statt. Leon Tittel möchte auch zukünftig diesen Führungsstil umsetzten, der individuell geprägt ist und ein gesundes Zusammenleben aller ermöglicht. Gezielt gelernt habe er all das nirgends. Er sagt, dass einen
großen Einfluss sein soziales Umfeld habe.
Feuerwehr-Dasein der jungen Feuerwehr-Führungskraft fing spielerisch an
Das Anliegen Feuerwehr entwickelte sich bei dem jungen Mann aus dem Spielerischen heraus, mit der Lego-Feuerwehr habe er gern gespielt, und dann war es die Mutti, die ihm überzeugt hat, in die Jugendfeuerwehr zu gehen. Damals waren einige Klassenkameraden von ihm in der Jugendwehr.
Er ist geblieben. Seine Kameraden haben ebenso auch Einfluss auf seine Berufswahl gehabt. Er ist Notfallsanitäter im DRK-Rettungsdienst Zeulenroda, erzählt Tittel.
Aufgaben auf mehreren Schultern verteilen
Bei der Feuerwehr sollen zukünftig die Aufgaben der Führungscrew aufgeteilt werden. Das heißt, mit Wehrführer Christian Komorowski und den anderen der Leitung der Feuerwehr Zeulenroda sollen die Aufgaben auf mehreren Schultern verteilt werden. Dazu zählen Ausbildung, Personal,
Fahrzeuge, Einsatzplan und vieles mehr. Christian Komorowski, ist mit 40 Jahren zum zweiten Mal als Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Zeulenroda gewählt worden. Seit März 1993 ist er bei der Zeulenrodaer Feuerwehr. „63 Kameradinnen und Kameraden zählen zur Einsatzabteilung, insgesamt sind 116 Kameraden und Kameradinnen in der Freiwilligen Feuerwehr Zeulenroda engagiert“, erzählt der Wehrleiter. Gerade als Stützpunktwehr im Landkreis Greiz wären die Aufgaben noch einmal vielseitiger.
Leon Tittel hat einen Mann neben sich, der Erfahrungen hat
Doch jetzt wollen sich die beiden Wehrführer die Arbeit aufteilen. „Abgeben“, nennt es Christian Komorowski. Er wird Leon Tittel in die Führungsaufgabe einarbeiten. Am Ende soll es so aussehen, dass jeder auch ein bisschen mehr Freizeit gewinnt, stellen sie sich die Zukunft vor – denn Feuerwehrmann sein, heißt gerade in Führungspositionen auch viel Zeit zu investieren.
Neuer Führungscrew in Zeulenroda ist gutes Miteinander in der Feuerwehr wichtig
In der ersten Wahlperiode habe Christian Komorowski jede Menge Erfahrungen sammeln können. Er habe Höhen und Tiefen erleben müssen und auch festgestellt, dass das Aufgabenspektrum schon enorm ist. Nichtsdestotrotz, habe sich in den vergangenen Jahren die Atmosphäre innerhalb des großen Teams, dass er führt, verbessert.
Das würde sich auch darin zeigen, in dem Kameraden und Kameradinnen, die einst ausgetreten sind, wieder zurückgekommen sind. „Das Klima auch untereinander, das Vertrauen, das Miteinander und das miteinander Reden, ist gut“, so der Zeulenrodaer. Der Feuerwehrchef möchte, dass nicht nur die Aufgaben der Ausbildung, sondern eben auch die Einsatzdienste durch verschiedene Mitglieder der Führungsriege übernommen werden.
Finanzielle Mittel fehlen, um technische Ausrüstung stetig auf den neuesten Stand zu bringen
Der Wunsch vom Feuerwehrchef nach einem neuen Einsatzleitwagen wurde bereits erhört. Im vergangenen Jahr hat der Stadtrat dazu einen Beschluss gefällt. „Natürlich müsste einiges an technischer Ausrüstung erneuert werden“, so der Zeulenrodaer. Ihm ist aber auch bewusst, dass die Stadt dazu jede Menge Gelder aufbringen muss, die in allen Kommunen fehlen.
OTZ/18.03.2025