Donnerstag, 19 Juni 2025
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14-Jäh­ri­ger aus Zeulenroda: „Ich will Men­schen­le­ben retten“

Seit vier Jah­ren ist Nils Kon­rad in der Kin­der- und Jugend­feu­er­wehr Zeulenroda. Nun gab es eine ers­te Bewäh­rungs­pro­be. Meh­re­re „Ein­sät­ze“ ste­hen in 24 Stun­den an.

Nils Kon­rad aus Zeulenroda hat nur einen Wunsch: Er möch­te Berufs­feu­er­wehr­mann wer­den. Mit sei­nen 14 Jah­ren weiß er es ganz genau und dies, obwohl die Eltern und auch Groß­el­tern nicht bei der Feu­er­wehr sind. 

Der Teen­ager, der das Zeu­len­ro­daer Gym­na­si­um besucht, ist einer unter vie­len Mit­glie­dern der Kin­der- und Jugend­wehr in Zeulenroda. Auch wenn er im Gespräch mit der Zei­tung etwas zurück­hal­tend ist: Auf die Fra­ge, ob er nicht sei­ne Frei­zeit mit sei­nen Kum­pels lie­ber ver­brin­gen möch­te, anstatt auch außer­halb der Schu­le noch wei­ter zu ler­nen, kommt ein deut­li­ches „Nein“ von ihm. Ein bes­ter Kum­pel von Nils Kon­rad ist auch in der Feu­er­wehr Zeulenroda und so sieht er dar­in kei­ne Schwierigkeit. 

14-Jäh­ri­ger Zeu­len­ro­daer möch­te in die Berufsfeuerwehr

War­um aber möch­te er aus­ge­rech­net in die Berufs­feu­er­wehr? Auch dar­auf gibt es eine schnel­le Ant­wort: „Ich möch­te ande­ren Men­schen hel­fen, Men­schen­le­ben ret­ten und das Gut ande­rer vor gro­ßen Schä­den bewahren.“

Feu­er­wehr­nach­wuchs aus dem Kreis Greiz wur­de zu sechs Übungs­ein­sät­zen gerufen

Dass es bis dahin noch ein wei­ter Weg ist, muss­te der 14-Jäh­ri­ge zusam­men mit sei­nen 25 Mit­strei­tern der Kin­der- und Jugend­wehr am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de, 17./18. Mai, mer­ken: Der Zeu­len­ro­daer Feu­er­wehr­nach­wuchs muss­te eine 24-Stun­den-Schicht absolvieren.

Das hieß: Ler­nen der Theo­rie und das Gelern­te auch gleich prak­tisch umset­zen. Der Feu­er­wehr­nach­wuchs fuhr zudem Übungs­ein­sät­ze, die an tat­säch­li­che Gescheh­nis­se ange­lehnt waren und die Mäd­chen und Jun­gen forderten.

So wur­de nach einem lehr­rei­chen Vor­mit­tag, in dem neben der Ers­te-Hil­fe-Aus­bil­dung auch eine Funk­aus­bil­dung oder das Bin­den von Kno­ten auf dem Pro­gramm stan­den, der Nach­wuchs zu meh­re­ren Übun­gen geru­fen. Alle waren natür­lich fik­tiv, soll­ten die künf­ti­gen Ein­satz­kräf­te aber auch auf den Ernst­fall vorbereiten.

Los ging es am Sams­tag in Meh­la. Dort kam es auf dem Gelän­de der Fir­ma Hum­mel zu einem „Brand“. Das Sze­na­rio: An der Tank­stel­le gab es eine Explo­si­on, durch die drei Mit­ar­bei­ter unter einen Sat­tel­auf­lie­ger geschleu­dert wur­den. Es galt den Brand zu löschen, das Gebäu­de vor den Flam­men zu sichern und die Ver­letz­ten zu ver­sor­gen.

Fik­ti­ves Sze­na­rio: An der Tank­stel­le in Meh­la gibt es eine Explosion

Nils Kon­rad, der zum ers­ten Mal als Grup­pen­füh­rer der Jugend­wehr agier­te, hat­te die Auf­ga­be sei­ne Mit­strei­ter vor Ort ein­zu­wei­sen und zu koor­di­nie­ren. Natür­lich gab es dabei Hil­fe von erfah­re­nen Feu­er­wehr­frau­en und ‑män­nern. Die war auch von­nö­ten, denn der Jugend­li­che war anfangs noch etwas hilf­los. Nach einer anfäng­li­chen Fin­dungs­pha­se begann er selbst zu agie­ren, for­der­te sei­ne Mit­strei­ter auf, Lösch­was­ser bereit­zu­stel­len. Hilfs­mit­tel wie ein Hebe­kis­sen kamen beim Ver­letz­ten zum Ein­satz und ein LKW muss­te ange­ho­ben werden.

Zeu­len­ro­das Jugend­wart Tino Eisen­schmidt räum­te ein, dass es für vie­le der jun­gen „Ein­satz­kräf­te“ die ers­te Übung sei: „Ja, sie war schon ziem­lich kom­plex“, sag­te er vor Ort. Doch am Ende waren die Ver­ant­wort­li­chen sicher: Der Nach­wuchs hät­te die Übung mit Bra­vour gemeis­tert. „Es war schon geni­al, wie die Kin­der das Gelern­te ange­wen­det haben“, so der Jugend­wart. Glei­ches gilt für alle wei­te­ren vier Ein­satz­übun­gen, die bis Sams­tag­abend um 23.30 Uhr absol­viert wur­den und auch der Ein­satz­übung am Sonn­tag­mor­gen um 7 Uhr in Niederböhmersdorf.

Zudem hät­ten die Kin­der fan­tas­tisch die Zusam­men­ar­beit mit der Lan­gen­wol­schen­dor­fer Jugend­feu­er­wehr gemeis­tert. Die hat­te just an die­sem Wochen­en­de eben­falls eine 24-Stun­den-Schicht und war für eine Übung auch mit dabei.

Rund­um zog der Jugend­wart und sein Team aus ins­ge­samt 15 Aus­bil­dern, Betreu­ern und dem Ver­sor­gungs­team eine durch­weg posi­ti­ve Reso­nanz. Allen, ob direkt oder exter­nem Betei­lig­ten gel­te sein aus­drück­li­cher Dank, eben­so den Inha­bern der Fir­men, die ihr Gelän­de für eine Übung bereit­ge­stellt hatten.

OTZ/21.05.2025

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