
70 Einsatzkräfte und zehn „Verletzte“: Großübung der Feuerwehr im Kreis Greiz
Das ist das Ausgangsszenario einer Großübung im Kreis Greiz. Vor allem der Rauch bereitet beim Einsatz Probleme.
Einen Tag lang drehte sich im Zeulenrodaer Kindergarten „Pusteblume“ alles um die Sicherheit der Kinder und Erwachsenen während eines möglichen Notfalls. Die Kleinen lernten in den Vormittagsstunden jede Menge darüber, wie sie sich bei einem möglichen Brand im Gebäude verhalten sollten. Sie bekamen Rettungswege gezeigt und haben viel Wissenswertes über ihr Verhalten im Notfall gelernt.
Großübung der Zeulenrodaer Feuerwehr im Kindergarten: Mehr als 70 Einsatzkräfte machen mit
Am Abend gab es eine große Feuerwehrübung. Kindergartenleiterin Eveline Theilig, die auch am Abend vor Ort war, findet solche Übungen, bei der ein möglicher Notfall geprobt wird, besonders wichtig.
18.05 Uhr ertönten in Zeulenroda die Sirenen. Wehrleiter Christian Komorowski war zu dieser Zeit bereits vor Ort. So konnte er die Rückmeldungen seiner Feuerwehrfrauen und ‑männer digital genau verfolgen, ebenso die einzelnen Fahrzeuge der Wehren.
Zu dieser Feuerwehrübung waren neben den Zeulenrodaer Feuerwehrleuten auch die aus den Ortsteilen Merkendorf und Silberfeld sowie Zadelsdorf gerufen worden. Zusätzlich nahm an der Übung auch der Rettungsdienst teil, um die „verletzten“ Personen vor Ort medizinisch versorgen zu können.
Zehn „Verletzte“ müssen bei der Übung gerettet werden, zum Teil aus schwieriger Lage
Wirklich erst vor Ort erfuhren die Feuerwehrleute, dass es sich um eine Feuerwehrübung handelte. Vor Ort angelangt, sprangen schon die ersten Einsatzkräfte in voller Atemschutzkleidung aus den Autos: Sie hatten die Anfahrt genutzt, um bei der Ankunft sofort einsatzbereit zu sein.
Angenommen wurde eine starke Rauchentwicklung im ersten Obergeschoss des AWO-Kindergartens „Pusteblume“ in Zeulenroda. Der Rauch hatte sich auf das darüber befindliche Stockwerk ausgebreitet. So zumindest das Szenario.
Bis zu 35 Kilo an Ausrüstung an Mann: Übung ist eine Herausforderung für die Feuerwehr
Insgesamt waren zehn Personen im Gebäude eingeschlossen, darunter fünf Kinder. Die galt es zu retten. Trotz der „Notlage“ gingen die Männer und Frauen in voller Ruhe und hoher Konzentration an ihre Arbeit. Die Kinder wurden über eine ans Gebäude angestellte Leiter über ein Fenster von den Feuerwehrkräften gerettet und dem Rettungsdienst zur Betreuung übergeben.
Die Rettung der weiteren vermissten Personen sollte sich schwieriger gestalten. Zum einen war ihr Aufenthalt im Kindergarten unbekannt und zum anderen war da noch die starke Rauentwicklung. Die Einsatzkräfte begaben sich unter voller Atemschutzausrüstung in das Gebäude, das mittlerweile völlig verqualmt war und in dem es kaum Sichtkontakt gab.
Schon allein die Atemschutzausrüstung wiegt gut 35 Kilogramm, mit der die Feuerwehrleute nicht nur die Treppenaufgänge zu bewältigen hatten, sondern sich noch auf die Suche nach Verletzen begaben.
Am Ende konnten alle Personen gerettet werden. Mit tragbaren Schleifkorbtragen wurden die Verletzen in Freie bugsiert und hier vom den Mitarbeitern des Rettungsdienstes übernommen.
Mit Wärmebildkameras wird in Zeulenroda nach den Vermissten gesucht
Währenddessen kümmerten sich die anderen Einsatzkräfte darum, dass die Rauchausbreitung eingedämmt wurde, eine Ventilation im Gebäude wurde abgesichert und der Raum, in dem der Brand ausgebrochen war, musste ausfindig gemacht werden, Wärmebildkameras kamen zum Einsatz. Die Löschwasser-Zufuhr wurde aufgebaut. Ein neuer installierter Unterflurhydrant im Stadtbachring wurde zum ersten Mal genutzt.
Überall rund um das Gelände im Zeulenrodaer Stadtbachring standen die Einsatzfahrzeuge. Die Übung fand komplett realitätsnah statt. Wehrleiter Christian Komorowski sprach, nachdem die Übung absolviert und die Einsatzbereitschaft gegen 20.30 Uhr wieder hergestellt war, von einer sehr ruhigen und konzentrierte Übung. Die Zusammenarbeit zwischen den Wehren hätte sehr gut geklappt. „Hier bestätigt sich wieder einmal die stetige Aus- und Fortbildung der Mitglieder der Feuerwehren“, so der Wehrleiter, der auch einen Dank an die Arbeiterwohlfahrt richtete, für die Bereitstellung des Gebäudes zu Übungszwecken.
OTZ/23.05.2025